Charakter und Eigenschaften der beliebten Labrador Hunde
Eines der Hauptcharakteristiken im Wesen des Labrador Retrievers ist sein „Will to Please“ – also der angeborene Wille, seinen Menschen zu gefallen. Im Grunde genommen setzt der Labrador alles daran, Ihr Wohlwollen zu gewinnen und Sie zufrieden und glücklich zu machen.
Wir tun unserem Hund einen Gefallen, wenn wir auf seine Bedürfnisse eingehen. Labradore sind fröhliche und anhängliche Hunde, die sich in Deutschland einer hohen Nachfrage erfreuen. Doch sollten Sie dabei den arbeitsfreudigen und aktiven Charakter nicht unterschätzen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich einen Labrador Retriever zuzulegen, sollte sich nach einer passenden Ausgleichssportart umsehen.
Auf dem Hundeplatz und bei der Welpenstunde können Sie mit Ihrem Labrador punkten, denn die Hunde bringen eine hohe Kooperationsbereitschaft und eine ausgesprochene Leichtläufigkeit mit. Zu einer gehörigen Herausforderung kommt es für Herrchen und Frauchen noch einmal in der Pubertät, wenn der junge Hund sich austestet und die Grenzen überschreitet. Bleiben Sie konsequent und haben Sie Geduld. Auch diese Monate gehen vorbei.
Der Labrador ist eine vielfältige Rasse. Doch im Grunde genommen ist er in Bezug auf seine jagdlichen Fähigkeiten und seine Apportierfreude gezüchtet worden. Wenn Sie über eine große Wiese spazieren gehen und am Horizont eine Gruppe Schwäne oder Enten sehen, sollten Sie den jungen Hund nicht unbedingt von der Leine abmachen. Der Labrador ist nämlich ein Jagdhund, dem ein natürlicher Jagdtrieb angeboren ist. Bleiben Sie von Anfang an konsequent in der Erziehung und trainieren Sie das Abrufverhalten. In der Jagd und auf den Field Trials blüht der Labrador Retriever regelrecht auf, denn hier fühlt er sich zuhause. Zu seinen Hauptaufgaben zählt das Apportieren von Wasserwild und Federwild. Diese Rasse ist mit einer ausgesprochenen Ausdauer, Ruhe und mit einem hohen Arbeitswillen ausgestattet.
Nun schaffen sich die wenigsten Familien einen Labrador an, um mit ihm auf die Jagd zu gehen. Das ist auch kein Problem, wenn Sie nach einer Ausgleichssportart suchen, mit dem der Vierbeiner seinen Jagddrang stillen kann. Eine gute Alternative ist zum Beispiel die Arbeit mit Dummys oder das Apportieren. Verzichten Sie in der Erziehung dieser sensiblen Hunde auf übertriebene Härte. Die Rasse gilt als anpassungsfähig und menschenfreundlich. Aufgrund ihres gutmütigen Charakters stehen sie hoch im Kurs als Familienhunde. In ihrer Basis lassen sich zwei verschiedene Linien unterscheiden, die Arbeitslinie und die Show-Linie – letztere gilt als ruhiger, aber im Wesen auch als sturer.
Im Grunde genommen haben Sie sich eine relativ unproblematische Rasse ausgesucht. Wenn Sie den Labrador als Familienhund halten wollen, sollten Sie für ausreichend Bewegung sorgen. Dann fühlt sich der Retriever bei Ihnen pudelwohl und wird keinerlei Probleme im Alltag machen. Ohnehin rühren die meisten Alltags- und Erziehungsprobleme mit Hunden auf ein nicht ausreichendes Maß an Auslastung. Eben genau diese Auslastung ist es, die Körper und Geist fordern und zu einem zufriedenen Vierbeiner führen.
Nicht von der Hand zu weisen ist ihre Affinität zum Wasser. Eigentlich liebt jeder Labrador das Wasser egal wie kalt oder warm es draußen ist. Sie stürmen in jeden kleinen Bach, springen in den See und voller Wollust in jede Schlammpfütze. Gerade bei jungen Hunden sollten Sie wachsam sein, wenn Sie an einem Fluss entlanglaufen und vielleicht erstmal nur mit der Schleppleine trainieren.
Die jungen Labrador Retriever sind sehr verspielt und stecken voller Energie. Das kann zeitweise zu einem Distanzverlust führen, sodass die Vierbeiner nicht selten sehr aufdringlich auch gegenüber Fremden auftreten. Unterbinden Sie dieses Verhalten und bleiben Sie konsequent. Im Gegensatz dazu eignet sich der Labrador Retriever überhaupt nicht als Wachhund. Er würde sich von jedem Eindringling mit einem Stück Wurst oder einem Leckerbissen schnell überreden lassen, ihm den Weg zum Haus zu zeigen.
Achtung: Wenn Sie einen Labrador Retriever Welpen haben, sollten Sie nicht sofort durchstarten. Gerade in dem ersten Lebensjahr gilt es, das Energielevel, die Bewegung und die Gassirunden zu dosieren. Schließlich befindet sich der junge Körper voll in der Entwicklung. Wer hier auf stundenlange Spaziergänge aufbricht, riskiert periodische Lahmheit und Fehlentwicklungen. Schonen Sie den jungen Hund, gehen Sie lieber mehrmals am Tag für 5-10 Minuten nach draußen und spielen Sie regelmäßig mit Ihrem Labrador Retriever im Garten, in der Wohnung oder in einem eingezäunten Auslauf.
Nutzen Sie das erste Jahr der Sozialisation und Prägephase, um die gesamte Umgebung zu erkunden. Gehen Sie mit Ihrem Labrador in ein Restaurant, fahren Sie Bus und Bahn, nehmen Sie Ihren Hund mit zu einer Feier, gehen Sie durch die Großstadt und fahren Sie Auto. Es gibt eine ganze Reihe zu entdecken. Alles was Sie Ihrem Hund in den ersten 20 Wochen zeigen, wird ihm später keine Angst mehr bereiten. Deshalb ist das erste Jahr so spannend und so wichtig für Ihre Bindung und für den Charakter des Labrador Retrievers.
Die rassetypischen Erkrankungen ähneln den meisten schweren und größeren Hunden, wie die
- Hüftgelenksdysplasie – kurz HD
- Ellenbogendysplasie – kurz EG
- Osteochondrosis dissecans – kurz OCD
Halten Sie die Belastungen bei einem Welpen möglichst niedrig und vermeiden Sie jegliches Treppensteigen. So sollte der junge Hund nicht von großen Höhenunterschieden springen und auf keinen Fall Fahrradfahren. Erst mit anderthalb Jahren ist der Retriever bereit, sich langsam an das Fahrradfahren zu gewöhnen.
Vorher würde es die Gelenke und Muskulatur sowie die Knochen zu stark belasten. Neben den Erkrankungen des Knochenapparates können einige Labradore auch unter Augenerkrankungen leiden, wie zum Beispiel unter dem hereditären Katarakt – kurz HC – oder der Progressive Retina Atrophie – kurz PRA.